Liebe Leser und Abonnenten,

SAP-Expertise in Saudi-Arabien, Business-Intelligence-Beratung in der Schweiz, Vertriebstermin in Frankreich, Interimsmanagement in Israel, Archivierungs-Experte in den Niederlanden...

In unserer Value Proposition steht "in Symbiose mit der Region bietet Ihnen RegioShore ® kurze Wege, schnelle Reaktionszeiten und einen klaren Kostenvorteil. Wir sprechen Ihre Sprache, bezogen auf Ihre Region sowie auf Ihre Unternehmenskultur. "

Ein Widerspruch? Ich denke "Nein!"

Denn ferner steht in der Value Proposition: "Das Unternehmertum unserer Professionals und des Managements in einer leistungsstärkenden Community garantiert aber auch außergewöhnliches Engagement für die gemeinsamen Geschäftsziele. Es bedeutet unternehmerische Freiheit für sich selbst und Verantwortung für das Ganze zugleich. Unser Handeln ist für alle Beteiligten transparent."

Und diese Transparenz wiederum bedeutet, dass dokumentierte Zielgespräche die Basis für die Positionierung unserer Berater darstellen: A wohnt beispielsweise im Rhein-Main-Gebiet und möchte aus familiären Gründen ein Projekt "in der Nähe". B würde sich auch über eine internationale Herausforderung, gerne auch außerhalb Europas freuen.

Im Ergebnis ist auch heute noch die große Mehrheit unserer Berater in der Region eingesetzt, in welcher sie wohnhaft sind. Aber es ist durchaus zu beobachten, dass die Anzahl der überregionalen Einsätze zunimmt. Und dies auch, weil es dem jeweiligen Kundenwunsch entspricht.

Denn auf Kundenseite beobachten wir das Gleiche wie auf Beraterseite: Kunde X aus Hamburg legt hohen Wert darauf, dass die BI-Experten, welche er in seinen Projekten einsetzt, auch aus dem Großraum Hamburg kommen. Kunde Y aus der Schweiz möchte den BI-Experten einsetzen, welcher ihm empfohlen wurde und der ihn im Erstgespräch überzeugt hat - auch wenn dieser aus Deutschland kommt (und Reisekosten und Spesen beim relevanten Angebot mit kalkuliert werden mussten).

Überhaupt scheint der Schweizer Markt für deutsche Experten (und umgekehrt) aktuell sehr interessant zu sein. Was natürlich auch uns veranlasst, über diese Entwicklung nachzudenken.
Vielleicht heißt die Lösung ja RegioShore ®?!

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Algermissen & Thomas Kraemer
Geschäftsführer enterpriser GmbH & Co KG

Erfahrungsbericht Warehouse im neuen Saudi-Kayan Werk bei Jubail/Saudi-Arabien
Autor: Theodor von Verschuer, its-people Köln

Motivation Saudi-Kayan ist eine Tochter der Sabic (Staatskonzern Saudi Basic Industries Corporation) und anderen Geldgebern. Unternehmenszweck ist der Bau und der Betrieb eines Werks zur Erzeugung einer breiten Palette von Chemieprodukten in Jubail/Saudi-Arabien. Diese Firma ist Teil der Strategie des Saudi-Arabischen Staats, Öl und Gas im eigenen Land zu Produkten für weltweite Großabnehmer zu verarbeiten um in der Zeit des zur Neige gehenden Öls Arbeitsplätze im eigenen Land bereit zu stellen. Diese Arbeitsplätze sollen niedrig qualifizierten Menschen entlohnte Beschäftigung ermöglichen. Gleichzeitig soll die Qualität von Ware und Dienstleistung Weltstandard sein.

Aufgabenstellung
Die Vermarktung der Produkte von Saud-Kayan geschieht ausschließlich über Sabic. Deshalb wird das SAP-System von Sabic eingesetzt. Da Sabic bereits andere Werke mit ähnlichen Produkten eingebunden hat, wird ein Rollout der bestehenden Organisation durchgeführt. Das für Saudi-Kayan gebaute Lager ist auf den 3- bis 10-fachen Durchsatz eines vergleichbaren Werks in Europa ausgelegt. Palettierte Ware muss aus der automatischen Produktion übernommen und eingelagert sowie der Versand von Siloware und Paletten organisiert und gesteuert werden.

Lösung
Im Lager soll über tragbare Funkscanner jeder Arbeitsschritt vorgegeben und quittiert werden. Hier arbeiten die Mitarbeiter in Teams aus Vorarbeiter, Fahrer von Palettenzügen, Staplerfahrer und Fußgängern mit Handhubwagen. Im Außenbereich wird die Zuordnung von Containern zu Lieferungen, Einfahrt ins Werk und Zuordnung zu den Toren organisiert und mit RFID überwacht.

Das in anderen Werken eingesetzte WM erschien insbesondere wegen mangelnder Verfügbarkeit während Wartungs- und Monatsabschlusszeiten für diesen Warenumschlag nicht geeignet. Deshalb wird ein externes Lagerverwaltungssystem eingesetzt. Es wurde das Lagerverwaltungssystem der Fa. a-SISausgewählt, dessen Stärken in der Implementierung weitgehend manueller Lager¬organisationen über Funk liegen. Die Anbindung dieses Systems über Microsoft BizTalk an das SAP-System von Sabic hat der Autor im Auftrag von a-SIS konzipiert und die Leitung der gesamten Realisierung übernommen. Die Teilaufträge der spezifischen Lösung wurden an internationale Firmen vergeben, die schon früher mit a-SIS zusammen gearbeitet haben.

Kulturelle Besonderheiten
Die arabischen Gesprächspartner waren durchweg technisch sehr kompetent und lieferten klare Aussagen hinsichtlich der erforderlichen Funktionalitäten und Schnittstellen. Sie waren organisatorisch auf der erforderlichen Ebene angesiedelt, um vom Team vorgeschlagene technische Lösungen zu bewerten und zu vertreten.

Die Zusammenarbeit des multinationalen Implementierungsteams mit dem arabischen Teams des Kunden Saudi-Kayan und der IT-Abteilung von Sabic, teilweise mit Mitarbeitern indischer Herkunft besetzt, erwies sich als gewöhnungsbedürftig. Insbesondere sind Aufgaben häufiger als bei europäischen Projekten auf mehrere Mitarbeiter verteilt, die unter Beachtung kultureller Eigenheiten angesprochen und koordiniert werden müssen.

Mit Beginn des Ramadan am 11.8. wurde die Situation insofern schwieriger als die offizielle Arbeitszeit auf 10 bis 16 Uhr festgelegt wurde, das Werk aber 24 Stunden pro Tag arbeitet. Damit ist das Zeitfenster zum Erreichen der richtigen Personen noch weiter geschrumpft, so dass an manchen Tagen nur ein einziges Objekt bearbeitet werden kann.

Die Zusammenarbeit im multinationalen (französisch, englisch, belgisch, deutschen) Implementierungsteam gestaltet sich hingegen sehr produktiv.

Die Gegend von Jubail am Persischen Golf ist Wüste, in die die Industrieanlagen hineingebaut worden sind. Die Orte unterscheiden sich nur durch arabisch angehauchten Baustil von Orten im mittleren Westen der USA: dieselben Malls mit denselben Warenhaus- und Restaurantketten, dieselbe niedrige Bebauung, kaum Bürgersteige, alle fahren auch kleinste Strecken in klimatisierten Autos. Letzteres ist bei Temperaturen von bis zu 49°C im Schatten (ein Kollege hat 53° erlebt) verständlich. Vergleichbares gilt für das Hotel Intercontinental.

Besonders ist, dass nirgendwo Frauen beschäftigt sind: weder am Flughafen, im Werk, der Verwaltung oder im Hotel. In Teeküchen und Waschräumen bedient und reinigt während der Arbeitszeit ein Mitarbeiter meist pakistanischer Herkunft (je Raum einer). Im Hotel sind die Frauen der arabischen Gäste tief verschleiert, tragen aber unter dem Schleier europäisch schicke Kleidung, die manchmal aufblitzt. Eines der Restaurants im Hotel verfügt über Nischen, die mit Vorhängen blickdicht gemacht werden können. Dort kann der Schleier fallengelassen werden. Das abendliche Bier ist alkoholfrei.

Fazit:
Ein Projekt, dessen kulturelle Einbettung weit spannender ist als die fachlichen Anforderungen. Es lohnt sich, das mal mitgemacht zu haben.

Wenn Sie weitere Informationen wünschen oder Fragen haben wenden Sie sich an: theodor.von-verschuer@its-people.de

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Interner Partner
Udo Nippold, its-people Frankfurt

Seit April 2010 ist Udo Nippold Senior-Professional der its-people Frankfurt. Er startete seine berufliche Laufbahn als Wirtschaftsorganisator (Business Analyst) beim Medienkonzern Warner Music Manufacturing Europe GmbH. Später übernahm er dort die Aufgabe des IT-Leiters Entwicklung. Nach 19-jähriger Betriebszugehörigkeit erfolgte der Wechsel in die Selbständigkeit mit dem Aufbau einer Projekt- und Finanzorganisation als Geschäftsführender Gesellschafter für einen Zusammenschluss mehrerer Unternehmen in Deutschland und England. Seit 1999 ist er als freiberuflicher Unternehmensberater mit Schwerpunkt Organisation und IT unterwegs. Spezialisiert hat er sich auf die Bereiche Projektmanagement, Projekt-, Teamleitung, sowie die Analyse komplexer Systeme und Datenbanken von Oracle (7 - 10G). Sein Branchenschwerpunkt liegt im Handel, weitere Projekte hat er darüber hinaus bei Banken und Versicherungen sowie der Deutschen Bahn erfolgreich abgeschlossen. Nähere Informationen über den Professional erhalten Sie gerne beim Competence-Center "Oracle Technologien" unter frankfurt@its-people.de.